Die Chronik von 1976
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Am 28., 29. und 30.01.1976 fand eine Vortragsreihe von Pater Prosch in unserem Pfarrheim statt. Es war erstaunlich - nicht nur die große Zuhörerschar - sondern die teilweise sehr moderate Auslegung von Glaube und Sitte. Lebhafte Diskussionen bezeugten das Interesse auch an Glaubensthemen.
Unser Präses Pastor Kronen feierte am 31.01.1976 sein 25jähriges Priesterjubiläum. Auch der Schützenverein trug sein Scherflein zur Anschaffung eines Velums, welches alle Ortsvereine zusammen geschenkt hatten, bei.
Am 12.03.1976 fand eine außerordentliche Versammlung zur Vorbereitung der Frühkirmes statt. Das vom Vorstand ausgearbeitete Programm wurde einstimmig angenommen.
Ferner fand am 13.03.1976 in Köln - Dünnwald erstmals ein Treffen der Vorstände aus den Diözesanverbänden Aachen, Essen und Köln statt. Es gab in vielen Vorträgen wertvolle Tipps und Anregungen für die Vereinsarbeit.
In weiterer Reihenfolge fand am 14., 15. und 16.05.1976 die erstmalige Frühkirmes statt. Es begann am Freitag mit einem Tanz für die Jugend im 500 qm - Festzelt. Der Besuch war mäßig, trotz sehr guter Kapelle. Eine schon befürchtete Keilerei verlief - Gottseidank - relativ glimpflich. Für Samstag war um 13.00 Uhr das Preis- und Pokalschießen angesetzt. Es ist zu überlegen, wie wir dieses Schießen für die Zuschauer interessanter gestalten können. Am Abend zum Tanz mit der Jägerkapelle Straberg war das Zelt nicht so gefüllt wie wir es erwartet hatten. Der Sonntagmorgen wurde mit einer Kinder (Schützen-) Messe um 09.00 Uhr begonnen. Das anschließende Frühkonzert mit der gesamten Jägerkapelle fand großen Anklang. Ein kleiner Höhepunkt war der Besuch des Weihbischofs Luthe im Zelt, der anlässlich der Firmung in unserer Pfarre weilte. In seiner Antwort auf die Begrüßung durch Josef Vaassen gab er seiner Freude Ausdruck, mit uns gemeinsam ein „Glas Kölsch drenke zo dürfe“. In der Sammlung zugunsten des heilpädagogischen Kindergartens in Nievenheim kam insgesamt ein Betrag von DM 573,34 zusammen, der einige Zeit später von Vorstandsmitgliedern überreicht wurde. Am Sonntagnachmittag war keine Veranstaltung von Seiten des Vereins, dafür fand der gut besetzte Kirmesplatz regen Zuspruch. Gegen 18.30 Uhr trafen die Teilnehmer der Mendenfahrt in Horrem ein. Sie hatten dort das Bundesköniginnentreffen besucht. Die Frühkirmes wurde mit einem Tanzabend im Zelt beendet. Für die Zukunft müssen wir uns über die Gestaltung der Frühkirmes noch einige Gedanken machen.
In einer am 25.05.1976 stattgefundenen außerordentlichen Versammlung wurde eine kritische Bilanz gezogen und manche guten Vorschläge gemacht. Das die Frühkirmes beibehalten erden soll, war der Wunsch aller. Dies besonders nach dem Kassenbericht von Franz Brodda. Aufgrund des finanziell guten Abschneidens konnte in einer weiteren Versammlung, die am 17.06.1976 stattfand, das Geld für die 2. Ausbaustufe der Beschallungsanlage genehmigt werden.
Der Königs- und Oberstehrenabend am 03.07.1976 im Saale Oester wurde zu einer Schwitzkur. Bei guter Stimmung wurde im Saal und auf dem Hof gefeiert. Es war so gut, dass unser Präsident am nächsten Morgen zum Frühschoppen mit dem Mofa erschien.
Das diesjährige Schützenfest (vom 28. - 31.08.1976) als Höhepunkt unserer jährlichen Veranstaltungen begann bei gemischtem Wetter am Samstag um 12.00 Uhr mit dem Böllerschießen. Um 16.00 Uhr trafen sich alle Schützen auf Einladung von S.M. Hermann II. auf dem Goldberger Hof. Bei Bier und Schnittchen begann das erste Training. Am Abend startete ab Zelt der traditionelle Fackelzug.
Dieser, mit 2 Großfackeln - eine vom 10. Jägerzug zu seinem 10jährigen und eine vom 4. Jägerzug zu seinem 25jährigen Bestehen - zog durch das festlich geschmückte Horrem. Am Ehrenmal wurde der Toten gedacht. Insbesondere den in diesem Jahr verstorbenen Schützenbrüdern Johann Peiffer und Adi Krapp. Josef Vaassen gedachte auch derjenigen, die uns das heutige Feiern erst ermöglichen. Kirchenchor, Tambourcorps und die Feuerwehrkapelle Dormagen sorgten für einen musikalisch würdigen Rahmen. Im Festzelt begrüßte unser 1. Vorsitzender alle Anwesenden und wünschte allen ein gutes Schützenfest. Bei Anwesenheit von S.M. Hermann II. war im gut besuchten Festzelt eine ausgezeichnete Stimmung.
Zur Feldmesse marschierte das Regiment am Sonntagmorgen in die Pfarrkirche. Vor der Messe wurde die von Hermann Klein gestiftete Königsstandarte geweiht. In seiner Predigt ging Pastor Kronen auf die Gesetze der Bruderschaft ein. Er verglich dieselben - nach einem Beispiel - mit Laternen. Diese leuchten zwar den Weg, aber nur Trunkene halten sich an ihnen fest. Gesetze und Tradition sind Prüfsteine für jeden Schützen und Christen, sollen aber niemals zu einer starren Haltung führen. Nach der Frühparade vor Gästen aus Dormagen, Hackenbroich und Delhoven ging es in´s Festzelt am Rübenweg. Hier wurden alle Gäste von Josef Vaassen begrüßt, u.a. den Bezirksoberst Herrn Brockers, Herr Brauner von der Polizeistation Dormagen wurde als „Stadtkommissar“ begrüßt. Es folgten viele Ehrungen und Ordensverleihungen. S.M. Hermann II. überreichte die von ihm gestiftete Königsstandarte dem verein. Bei den Ehrungen bestand unsere neue Beschallungsanlage, wie immer von Franz Walczak betreut, die Feuerprobe mit Bravour. Der nachmittägliche Festzug war wie immer der Höhepunkt des Festes. Zahlreiche Besucher jubelten dem Königspaar zu. Als Sondereinlage war hier der Einfall des 4. Jägerzuges „Jröne Jonge“ zu bewerten, der zu seinem 25jährigen Bestehen eine geschmückte Festkutsche - mit Kindern besetzt - im Festzug mitfahren ließ. Am Abend zog ein mächtiger Hofstaat von der prächtig geschmückten Residenz bei Oester zum Festzelt. Hier wurde dann kräftig das Tanzbein geschwungen.
Am Montag war die Messfeier insbesondere im Gedenken an den verstorbenen Bundespräses Thönies. Josef Vaassen begrüßte anschließend im Zelt S.M. Hermann II., Präses und alle Schützen. Die Könige der einzelnen Züge wurden von S.M. Hermann II. gekrönt. Jürgen Sistig musste seine zum 2. mal errungene Prinzenwürde an den ebenfalls zum 2. mal Prinzen Josef Vaassen jr. abgeben. Bei der Überreichung der Jungschützenkette sagte der Präsident: „Die haben die verdient, die schleichen nicht nur durch die Wicken.“ Das Vogelschießen am Nachmittag wurde durch das Schießen der ehemaligen Könige eröffnet. Pokalgewinner der ehemaligen Könige wurde Peter Schnocks. Gegen 16.30 Uhr beendete mit eine guten Schuss Werner Raab das spannende Kämpfen um die Königswürde mit dem 145. Schuss. Somit blieb die Königswürde im 5. Jägerzug und er selbst beförderte sich damit vom Zugkönig König des Regiments. Am Abend begrüßte unser Präsident alle zum Familienball. Hans Sistig erhielt aus der Hand der Königin Irmgard eine Pfeife nebst Tabak. Ihm waren ein Jahr vorher diese seine Spezialutensilien auf dem Goldberger Hof abhanden gekommen.
Am Dienstagnachmittag ging wider ein Festzug nach alter Manier durch den Ort. Er war ein Freudenzug durch das festlich geschmückte Horrem für die beiden Königspaare. Bei der Krönung im Festzelt am Abend wurde das Königspaar Klein mit dankbarem, anhaltendem Beifall verabschiedet und der neue König Werner I. Raab nebst Königin Helga stürmisch begrüßt. Die folgende Gratulationscour war der erste Höhepunkt für das neue Königspaar. Besonders überraschend das Geschenk des 12. Jägerzuges, der die neue Majestät als „Blumenkönig“ ehrte und ihn mit den Insignien wie Gartenzwerg, Gießkanne usw., beehrten.
Es war wieder einmal ein ruhiges Schützenfest, was Schlägereien und dergl. anbetrifft. Ruhig war leider auch der Besucherstrom im Festzelt. Trotz allem, in der Republik Horrem wird weiter Schützenfest gefeiert.
Auch dieses Geschäftsjahr kann in die Reihe guter Jahre des Vereins eingereiht werden.
Nach einer Vorstandsversammlung wurde zum 17.11.1976 (Buß- und Bettag) die ordentliche Versammlung einberufen. Das diese Versammlung nicht pünktlich beginnen konnte, lag zum Teil an dem guten Schlaf unseres Kassierers Franz Brodda. Josef Vaassen begrüßte alle Anwesenden und stellte fest, dass alle Mitglieder satzungsgemäß eingeladen waren. Nach einer Gedenkminute für unsere Toten zog er eine kurze, kritische Bilanz zum vergangenen Schützenfest. Der Kassenbericht wurde allseits zufrieden angenommen, besonders nachdem die beiden Kassenprüfer - Hans Vaassen und Joachim Peters - die vorbildliche Führung derselben der Versammlung kund taten. Jetzt traf auch S.M. Werner I. ein, der nach der Nachtschicht zuerst etwas Schlaf brauchte. Einstimmig wurde über die Jahresabrechnung 1975 / 76 und den Haushaltsplan 1976 / 77 das „Ja“ gegeben. Es folgte der Jahresbericht des Schriftführers. Hier kam schon ein Antrag aus der Versammlung, die Aufwandsentschädigung für den Präsidenten und den Kassierer zu erhöhen. Beide lehnten ab. Der Vorstand wurde entlastet. Nach einer Pause sprach unser Schießmeister Theo Esser zu dem Thema Preis- und Pokalschießen. Auch das gute Abschneiden beim Schießen um den Stadtpokal wurde erwähnt und zum Teil als Ergebnis eines neuen, eigenen Gewehrs angesehen. Es stand die Neuwahl des Vorstandes an. Der älteste Teilnehmer, Johann Dung, lehnte das Amt des Wahlleiters ab. Josef Päfgen fungierte als solcher. In Einzelabstimmungen wurde jedes Vorstandsmitglied wiedergewählt. Gedankt wurde dem bisherigen Jungschützenmeister Martin Kluth für seine bisherige, aufopferungsvolle Arbeit. Eine Neuwahl stand wegen der Bildung einer Jungschützenabteilung nicht an. Auf Vorschlag wurden statt 5 nur noch 2 Beisitzer gewählt, durch Abstimmung Peter Schnocks und Peter Pesch, als neue Kassenprüfer Josef Franzen und Gerd König. Nach kurzer Debatte wurde das Königsgeld auf DM 1.200,- erhöht.
Am 30.11. 76 fand eine Besprechung in Stürzelberg wegen dem von Dr. Geldmacher gestifteten Pokal statt. Hierbei bekundeten alle 8 Vertreter der Schützenvereine unseres Stadtbezirkes die Gründung eines Stadtverbandes. Dazu wurde ein Ausschuss gebildet, der die Gründung vorbereiten sollte.
Am 12.12.76 war zu einem Gespräch im Pfarrheim eingeladen. Zu Beginn berichtete Schützenbruder Kienle über die Finanzen und das Vermögen unserer Kirchengemeinde. Erstaunt waren viel über die hohen Unkosten unseres Pfarrheims. Danach unterhielten wir uns mit Pastor Kronen und Pfarrer Keller über die Bedeutung der Worte: Glaube, Sitte, Heimat.
Zum 17.12.76 war die Gründungsversammlung der Jungschützenabteilung angesetzt. 18 Jungschützen waren der Einladung gefolgt. Aus der Versammlung wurde Hans - Josef Simon als Jungschützenmeister, Helmut Kohl als Vertreter und Josef Vaassen jr. als Schatzmeister gewählt. Ein Schriftführer konnte nicht gefunden werden, da alle durch ihre Ausbildung zeitlich so beansprucht waren, dass ein solches Amt nicht zusätzlich übernommen werden konnte. Von Seiten der Bruderschaft wurde DM 100,- als Startkapital zur Verfügung gestellt.
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